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Ausstellung «Freut euch des Lebens»

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Was bietet die Wetziker Ausstellung zum Musikpionier Hans Georg Nägeli?

Es ist schon fast alles am richtigen Platz an diesem Mittwochnachmittag im Museum Wetzikon, wo die Vorbereitungsarbeiten für die Hans-Georg-Nägeli-Ausstellung laufen. Es werden noch letzte Bilder platziert, Tondateien in die Geräte geladen, Staubsauger und Werkzeuge zusammengepackt. Tags darauf, am 30. März 2023, ist Eröffnung. Was ist zu erwarten?

Museumsleiterin Gaby Flüeler und Sibylle Ehrismann vom Büro Artes, welches die Ausstellung konzipiert hat, geben einen kurzen Einblick. Auf zwei Etagen kann man Hans Georg Nägeli erleben, der vor 250 Jahren im Pfarrhaus in Wetzikon, 200 Meter vom Museum entfernt, geboren wurde. «Die Ausstellung soll Nägelis Vielseitigkeit zum Ausdruck bringen», sagt Sibylle Ehrismann und weist in die Räume: Hier der Komponist, da der Veranstalter, dort der Verleger und im «Schulzimmer» sodann der Pädagoge, der als Freund Pestalozzis dessen Lehren in der Musik umsetzte. «Wahre Schätze haben wir gefunden», mein Sibylle Ehrismann.

Es soll vor allem auch viel Akustisches geboten werden, denn Nägeli war ja der grosse Musiker und Verleger, der mit bekannten Künstlern aus ganz Europa verbunden war. Bei Radio SRF fand Ehrismann kostbar seltene Aufnahmen, daneben kann man auch dem Frauenchor Bubikon und dem Sängerbund Wetzikon zuhören. Schliesslich dreht sich viel ums Singen – die Ausstellung steht ja unter dem Motto «Freut euch des Lebens». Dies ist der Titel eines der bekanntesten Nägeli-Lieder, ein regelrechter Ohrwurm für alle, die es noch in der Schule gelernt haben.

Schule – wichtiges Stichwort zur Nägeli-Veranstaltung, denn in Wetzikon wurde damals Pionierhaftes lanciert, eine Musikschule zum Singen ausserhalb der Kirche. Vor Nägeli hatte da schon Pfarrer Schmidlin die neue Welle angestossen, später gewann sie an Wucht. Vierstimmiges Singen führte Nägeli für Chöre ein, das musste geübt und geübt und nochmals geübt werden. Als Indiz hängt da auch die Gründungsfahne des Sänger-Vereins Stadt Zürich (Nägeli war der erste Präsident) von 1826.

Und Singen ausserhalb der Kirche bedeutete, dass es auch ein wenig in Richtung Unterhaltung ging. Die Ausstellung wartet mit vielen «Beweisstücken» auf, mit Gesangsbüchlein, Schul-Lernhilfen, Bildern, mit langen Listen von Noten-Bestellungen aus ganz Europa, die Nägeli als Verleger managte, oder mit Briefen von Superstars aus der damaligen Musikwelt. Wer die Superstars sind? Das kann man in der Ausstellung sehen.

Weitere Informationen und Tickets: Ausstellung «Freut euch des Lebens»

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